Aufruf zu Friedensgebeten für Syrien - gegen Waffenlieferungen aus Deutschland

Die Evangelische Landeskirche in Baden hat zu gemeinsamen Friedensgebeten für Syrien aufgerufen. Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh erinnerte an das Leid der Vielzahl von Religionsgemeinschaften in Nordsyrien und sprach sich gegen deutsche Waffenlieferungen aus.

Die Erklärung im Wortlaut:

„Durch den Einmarsch türkischer Truppen in das Grenzgebiet zu Syrien eskaliert der Krieg in der Region erneut. Unter den Kämpfen zwischen der türkischen Armee und den von USA und anderen unterstützten kurdischen Milizen leidet vor allem die Bevölkerung, ob Muslime oder Aleviten, Christen oder Jesiden. Auch unsere orthodoxen Partnerkirchen in der Region sind betroffen. Schon wieder werden Menschen Opfer von Gewalt und sterben; Tausende sind auf der Flucht, um wenigstens ihr Leben zu retten.

Der völkerrechtswidrige Einmarsch der Türkei hat in Deutschland heftige, teilweise gewalttätige Reaktionen ausgelöst und zu Angriffen auf zwei Moscheen der DITIB geführt. Die badische Landeskirche lehnt jede Gewaltanwendung hier wie da ab und fordert endlich Frieden für die Region. Dazu ist eine Aussöhnung der Konfliktparteien in Syrien nötig, vor allem aber auch eine Umkehr der Mächte, die auf der einen oder anderen Seite von außen intervenieren. Sie müssen ihre Interessen um einer friedlichen und gerechten Zukunft der Menschen in Syrien zurückstellen.

Wir lehnen es ab, dass an die Krieg führenden Länder und Gruppen Waffen aus Deutschland geliefert werden. Wir rufen unsere Gemeinden dazu auf, für den Frieden in Syrien und ein Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen zu beten. Wir begrüßen es, wenn sich Menschen aus verschiedenen Konfessionen und Religionen zu gemeinsamen Friedensgebeten zusammenfinden."

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