Letzte Hilfe leisten

Online-Kurs ermutigt sterbende Menschen zu begleiten und vermittelt theoretisches und praktisches Grundwissen

So selbstverständlich wie der Erste-Hilfe-Kurs sollte auch der Letzte-Hilfe-Kurs im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert sein, wünscht sich sein Erfinder, der Palliativmediziner Georg Bollig. Der Kurs macht Mut, sich Sterbenden aktiv zuzuwenden, und vermittelt Grundwissen sowie einfache Handgriffe, wie das gelingen kann. Wer will, hat nun die Chance, sich diese Kenntnisse anzueignen. Am Freitagabend, 26. November, von 18 bis 21 Uhr, und am Samstagvormittag, 27. November, von 9.30 bis 13 Uhr vermitteln zwei zertifizierte Palliativfachkräfte aus der Region Letzte Hilfe online.

Für Angehörige ist Letzte Hilfe genauso umsetzbar wie für Pflegende, Ärzt*innen und Beschäftigte in anderen Gesundheitsberufen. Im Kurs geht es sowohl um die Linderung von Durst, Übelkeit und Atemnot bei sterbenden Menschen als auch um die Vorsorgeplanung. Auch das Bedürfnis vieler Angehöriger von sterbenden Menschen, mit anderen über das Thema Sterben und Tod zu sprechen, also das Verarbeiten des Geschehens, ist Teil des Konzeptes.

„Letzte Hilfe“ verstehe sich als Teil von „Palliative Care“, der aktiven umfassenden Begleitung und Pflege von Menschen im Sterbeprozess bis zum Eintritt des Todes, erläutern die beiden Palliativfachkräfte, Edith Kulzer-Schwab und Martina Zirlewagen, die den digitalen Kurs leiten und langjährige Erfahrung aus der Palliativ- und Hospizarbeit mitbringen. Letzte Hilfe basiere auf einer Haltung der Mitmenschlichkeit und der Bereitschaft, Menschen in Not beizustehen, etwa das Haltgeben bei Unruhe oder Verwirrtheit, oder auch Dableiben angesichts schwieriger Situationen. Ziel sei die Linderung von Leiden und die Erhaltung von Lebensqualität. Auch wenn alle Menschen von Alter, Krankheit, Sterben und Tod betroffen seien, sei Letzte Hilfe kaum im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert.

Der online-Kurs setzt sich zusammen aus Vortragselementen, Kurzfilmen und Austausch, er greift auch Erfahrungen der Teilnehmenden auf. „Wir waren sehr gespannt auf das digitale Format, das wir wegen der Pandemiebeschränkungen entwickelt haben. Die Rückmeldungen der ersten Gruppe waren positiv“, berichtet Edith Kulzer-Schwab. Der Kurs Ende November ist der zweite online-Kurs der beiden Palliativfachkräfte, diesmal mit technischer Unterstützung durch den Veranstalter, die Evangelische Erwachsenenbildung Emmendingen|Breisgau-Hochschwarzwald. Der Kurs gehört zu einem ökumenischen Kooperationsprojekt: Das katholische Bildungswerk Emmendingen plant für das Frühjahr 2022 einen Präsenzkurs „Letzte Hilfe“ im Breisgau.

Die Anmeldung erfolgt online über www.eeb-ebh.de oder per E-Mail an eeb.ebh@kbz.ekiba.de.
Die Teilnahmegebühr beträgt 10 Euro.

 

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