"Alles unter einem Dach" - Einweihung des umgebauten Gemeindezentrums in Neustadt


"Alle/s unter einem Dach" - unter diesem Motto stand die Einweihung des umgebauten Gemeindezentrums in Neustadt. Die Christuskirche wurde in den vergangenen drei Jahren umgebaut. Zusammen mit Landesbischof Professor Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh und Dekan Rainer Heimburger sowie ihrem Pfarrer Rainer von Oppen und ihrer Gemeindediakonin Meike Gedhardt hat die Gemeinde ihre Kirche nun wieder in Besitz genommen. Eine Überraschung gab es für Jochen Gunkel: Als Vorsitzender des Bauausschusses hatte der stellvertretende Vorsitzender des Kirchengemeinderates eine besondere Verantwortung zu tragen. Viel Zeit und Kraft investierte er in das Großprojekt Kirchenumbau. Für sein großes ehrenamtliches Engagement zeichnete ihn der Landesbischof mit der goldenen Ehrennadel der Landeskirche aus.

Die neue Kirche war voll - mehr als 300 geladene Gäste und Mitglieder der Kirchengemeinde waren gekommen. Nicht alle fanden im neuen Kirchenraum Platz. Die neue Tontechnik machte es aber möglich, dass Besucher den Gottesdienst auch aus dem Gemeindesaal im Erdgeschoss und einem neuen Saal im modernen Anbau mitverfolgen konnten.

Mit der Zurüstung des Altars, der Tauf- und der Predigtstätte wurde der umgebaute Raum der Christuskirche wieder zum Ort, "... an dem wir uns sammeln zum Lob Gottes, zum Hören seines Wortes und zum Empfang von Taufe und Abendmahl", wie Pfarrer Rainer von Oppen sagte. Die Mitglieder des Gemeinderates vervollständigten nach und nach den Altarraum: Das Parament, das Kreuz, Blumen, die Bibel, Kerzen, Patene und Kelch wurde auf den Altar gelegt und gestellt. Taufstätte und der Ständer der Osterkerze waren zunächst Teil des schlichten aus Holz gestalteten Altars. Sie wurden herausgelöst und aufgestellt. Die Taufschale und die Taufkanne wurde auf ihren Platz und die Taufkerze angezündet. Schließlich erhielt auch die Predigtstätte (Pult) die Kanzelbibel, dann war der neue Kirchenraum "für den Gottesdienst zubereitet und geschmückt".

Zum "Beten, Reden, Trösten, Singen, Musizieren und Feiern" lade das "wunderbare Haus" mit seinen freundlichen und hellen Räumen ein, sagte Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh in der Predigt. Erntedank sei der richtige Tag für die Einweihung der Kirche - man solle den Alltag unterbrechen und dankbar sein, dass Himmel und Erde verbunden sind. Die Christuskirche symbolisiere gut die Verbindung zwischen Himmel und Erde, sagte er, und zeigte auf die neuen Dachfenster über dem Altar, über die das Sonnenlicht in den Raum strömt. Die großen und schön gestalteten Seitenfenster, die nun fast den Blick in die Umgebung ermöglichen, zeigen aber auch, dass die Kirche in die Welt, in die Umgebung eingebunden sei.

Unter sehr erschwerten Bedingungen habe das Gemeindeleben in den vergangenen Jahren funktionieren müssen, die Aktivitäten waren auf viele Ausweichorte verteilt. Nun verfüge die Kirchengemeinde aber über ein "enkeltaugliches" Gemeindezentrum.

Musikalisch umrahmt wurde der Festgottesdienst von den Schwarzwälder Gospel Singers sowie Ingrid Haarmann, Christoph Haarmann und Gabriele von Oppen.

Im Anschluss an den Gottesdienst hatte die Kirchengemeinde zu einem Empfang eingeladen und viele Gäste nutzten die Gelegenheit, das neue Gemeindezentrum zu erkunden. Gekommen war ein Vertreter der katholischen Seelsorgeeinheit, die der Gemeinde in der Zeit des Umbaus unter anderem die Kapelle als Gottesdienstraum zur Verfügung gestellt hatte. Der Architekt rief die Entwicklung des Projekts in Erinnerung, der Bürgermeister gratulierte und auch Diakon Martin Höfflin, der vor Jahren die Entwicklung, die schließlich zum Umbau der Kirche führte, angestoßen hatte, freute sich mit  seiner ehemaligen Gemeinde über das gelungene Werk.

In den kommenden Wochen wird noch die Orgel wieder aufgebaut und intoniert.

Bis vor drei Jahren verfügte die Kirchengemeinde Neustadt und Eisenbach noch über eine Kirche, ein Gemeindehaus und ein Pfarrhaus. Um sich für die Zukunft bereit zu machen, wurde das Pfarrhaus verkauft und das sanierungsbedürftige Gemeindehaus abgerissen. Die Christuskirche erhielt eine Zwischendecke - im Erdgeschoss sind die Büros, der Gemeindesaal, ein kleiner Gruppenraum und die nötigen Nebenräume untergebracht. Im Obergeschoss lädt nun der helle Gottesdienstraum ein, im neuen Anbau ist ein kleiner Saal untergebracht. Das neue Gemeindezentrum ist barrierefrei.

Sebastian Barthmes I Bilder: Sebastian Barthmes, Sören Dittmer, Wolf Brodauf, Gisela Brodauf

Der Link zum BZ-Artikel über die Einweihung der Christuskirche:
http://www.badische-zeitung.de/titisee-neustadt/ein-gebaeude-fuer-den-glauben--157457496.html

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