Dirk Boch mit überwältigender Mehrheit zum Schuldekan gewählt

Bad Krozingen. Die Bezirkssynode des Evangelischen Kirchenbezirks Breisgau-Hochschwarzwald tagte am 12. März, erneut digital. Im Fokus der Sitzung stand die Wiederwahl von Dirk Boch als Schuldekan im Kirchenbezirk. Nach Auszählung aller Stimmen ist er für weitere acht Jahre in seinem Amt bestätigt.

Dirk Boch blickte gemeinsam mit den 81 Synodalen sowie 14 Interessierten auf wichtigen Szenen seines Lebens. Besonders prägend habe er ein offenes Gespräch mit einer Jugendgruppe in seiner vergangenen Amtsperiode erlebt. „Herr Boch, glauben Sie, dass nach 12 Jahren Reli noch jemand Bock auf die Kirche hat?“ Die Anfrage der Jugendlichen habe ihn frustriert, aber auch motiviert, sich nicht damit abzufinden und gemeinsam mit anderen nach neuen Ideen für die kirchliche Arbeit zu suchen.
Im Anschluss entwickelte sich eine offene Diskussion um den Stellenwert des Religionsunterrichts, interreligiöse Perspektiven für das Fach, die Schulseelsorge sowie die anstehenden Herausforderungen für die gemeindliche Bildungsarbeit.

Boch betonte, dass eine Perspektive für den Religionsunterricht entwickelt werden müsse. Die Notwendigkeit für religiöse Bildung sowie die Begleitung von Kindern und Jugendlichen in ihrer Identitätsbildung halte er für unverzichtbar. „Wo können Kinder und Jugendliche herausfordernden Fragen stellen? Wo haben sie das Gefühl, damit ernst genommen zu werden? Das Besondere am Religionsunterricht ist eben, dass all diese Fragen dort ihren Platz haben.“ Boch verwies darauf, dass die Familie als Ort religiöser Sozialisation an Bedeutung verliere. Umso wichtiger seien zukunftsfähige Konzepte.

In seinen Ausführungen blickte Boch schonungslos auf die anstehenden Herausforderungen für die Kirche im Breisgau-Hochschwarzwald, aber auch deutschlandweit. Es sei notwenig, den Umbruchprozessen sowie drastischen Einschränkungen im Bereich Personal und Räume mutig entgegen zu treten. Kooperation und Innovation betrachte er dabei als die zentralen Schlüssel. „Um als Kirche lebens- und handlungsfähig zu bleiben, müssen wir mit den Menschen ins Gespräch kommen. Anstatt den gesellschaftlichen Veränderungen hinterherzulaufen, ist es notwendig, dass wir proaktiv dort hingehen, wo die Menschen sind.“ Dazu müssten alle Beteiligten ihren Beitrag leisten. Er selber wolle diese Bereiche über einen berufsbegleitenden Masterstudiengang „Crossmediale Glaubenskommunikation“ vertiefen und bereits begonnene innovative Projekte weiter voran treiben. Die „Silberlilly“ (ein Airstream-Anhänger, der insbesondere in der mobilen Arbeit mit Jugendlichen und Jungen Erwachsenen zum Einsatz kommen soll) prangte während der Sitzung prominent als Hintergrundbild hinter Boch.

Als weiteren Tagesordnungspunkt beschloss die Synode in der März-Sitzung den Haushalt 2020/2021. Susanne Berninger vom VSA Emmendingen bezeichnete das vergangene Jahr als „Einschnittjahr“. Coronabedingt wurde der Umlagesatz zur Bezirksumlage gesenkt. 

 

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