Alles in Liebe
Am Anfang des Jahres: eine Losung - ein Lied - ein Video und Gedanken von Gottfried Heinzelmann dazu.
Manchmal reicht es, Schätze zu teilen, die einem zufallen (https://jahreslosung.net/).
Ein entlastender Vorsatz für das Neue Jahr. Ich setze ihn mal gleich um...
Ein Jahr voller Liebe wünscht
Ihr
Dirk Boch, Schuldekan
Jahreslosung 2024: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ (1. Korinther 16,14)
„Alles gut?“, bei dieser Frage weiß ich nicht, was ich antworten soll. Wie kann in einem Leben "alles" gut sein?
"Alles in Liebe", hier geht es mir ähnlich. Wie kann in meinem Leben „alles in Liebe geschehn“?
Dass „Alles in Liebe“ geschehen soll, ist in mehrfacher Weise verstörend.
Diesen Anspruch kann ich nie ganz erreichen. Und – ein solches Verhalten stößt auf Unverständnis. Trotzdem gilt: „Was ich denke oder sage, was ich tue oder wage:
Alles, alles soll in Liebe geschehn!“ Das doppelte „Alles“ im Refrain kann man als Verstärken und gleichzeitiges Hinterfragen verstehen. Alles – wirklich alles?
Auch die Melodie betont durch Rhythmus und Melodieführung diese Aussage.
Diese Fragen und das Fragmentarische unserer menschlichen Liebe schwingen im Refrain des Jahreslosungsliedes mit.
Doch wie kommt Paulus eigentlich zu dieser vollmundigen Aufforderung?
Er kannte doch „seine“ Korinther genau. Die kleinen und großen Eitelkeiten; die Konkurrenz zwischen „uns“ und „denen“; die Streitigkeiten, die sogar vor Gericht ausgetragen werden. Paulus denkt solche Aussagen immer bezogen auf Jesus Christus.
Das faszinierende „Hohelied der Liebe“ in 1. Korinther 13 beschreibt zuallererst die Liebe, mit der Gott uns in Jesus Christus liebt.
Daraus folgend – aber immer fragmentarisch, bruchstückhaft, unvollkommen – gilt diese Beschreibung der Liebe auch für uns. In den Strophen wird in kleinen Beispielen durchbuchstabiert, wie die Liebe im Alltag konkret werden kann.
Die Zusage Gottes leuchtet in der Bridge auf: „Gott ist die Liebe und er verspricht:
‚Du bist mein geliebtes Kind!‘“ Hier gilt das doppelte „Alles“ ausschließlich als Verstärkung: „Alles, alles, was Gott über mich denkt, alles, alles, womit er mich beschenkt, ist immer voller Wärme und Licht.“
Weil Gott uns zuerst liebt, können wir es täglich neu wagen, seine Liebe in die Welt zu tragen.
Gottfried Heinzmann