Unterm Sternenhimmel

Da ist Caro, sie sieht das Leid in der Ukraine und es zerreißt ihr das Herz. Sie hat Angst davor, dass der Krieg überschwappt. Da ist Stephan, er hat Lungenkrebs und sieht die wieder steigenden Coronazahlen. Was, wenn er sich dieses Mal ansteckt? Da ist Mara, sie ist Studentin und sitzt gerade frierend in ihrem Zimmer. Gerade so konnte sie sich die Wohnung leisten und nun steigen die Gaspreise? Und da ist Adrian, der die Hände über dem Kopf zusammenschlägt, wenn er an den Klimawandel denkt.

Da sitzen sie, die vier Menschen mit ihren Sorgen und Nöten. Die Welt ist voll davon. Angst, Ungewissheit und Sorge sind immer noch präsent in unseren Köpfen. Und dazu meist noch unsere persönlichen Umstände. Ich merke immer wieder, wie mir dies alles zusetzt. Zunehmend hilft es mir, mich an meine Lieblingsgeschichte in der Bibel zu erinnern. Die Bibel berichtet sie nur kurz und knapp: „Dann führte er Abraham nach draußen und sagte:» Betrachte den Himmel und zähle die Sterne –wenn du sie zählen kannst! So zahlreich werden deine Nachkommen sein.«“ (1.Mose 15, 5+6).

Abraham mit Gott unterm Sternenhimmel - Für mich wird diese Geschichte unter anderem deshalb so wichtig, weil ich sie füllen kann. Und sie klingt für mich so: Abraham war wieder einmal sehr müde. Müde vom Tag und müde vom Leben. So viel hat er schon erlebt und so viel Ungewisses liegt vor ihm. So viele Ängste und Sorgen, aber auch Wünsche und Sehnsüchte füllen sein Herz. Und er setzte sich auf den Berg. Er erzählte Gott alles. Von vorne bis hinten. Und als er fertig war, spürte er wie sein Herz leichter war. Gott hat ihm zugehört -geduldig- und sagte: Abraham, heb deinen Blick! Sieh die Sterne, so zahlreich leuchten sie. So sehr will ich dich und dein Leben segnen.

Gott alles erzählen, es loswerden, eine:n geduldige:n Zuhörer:in haben und jemanden, der ermutigt, kräftigt, stärkt uns segnet. Das, was wir so sehr in unserer Zeit brauchen. Das alles entbindet uns nicht von unserer Verantwortung unser Möglichstes zu tun, damit die Welt eine Bessere wird.  Aber es gibt uns Kraft und Mut- mit Gott an meiner Seite- aufzustehen und weiterzumachen.

Viele Sternenmomente und Segen wünscht Ihnen,

Celina Häs

Diakonin im Schuldienst. 

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