
Seit Wochen füllen sie schon die Auslagen der Geschäfte. Mittlerweile gibt es sie für jede Zielgruppe. Die Rede ist von Adventskalendern. Alle möglichen Interessen und Vorlieben werden da bedient. Von Müll- oder Chipspackungen, den drei Fragezeichen mit Gimmicks für jeden Tag über die Ü18-Editionen mit Erotik-Versprechen. Da sieht das Schokoladentäfelchen hinter dem Papptürchen fast schon alt aus...
Wie ist der Adventskalender denn eigentlich nochmal entstanden? Früher wie heute ging es darum, sich das Warten auf Weihnachten "erträglicher" zu machen. Sich darauf zu freuen, dass Gott an Weihnachten in seinem Sohn Jesus Christus in die Welt kommt. 1839 hatte der Theologe Johann Hinrich Wichern, der Gründer des Rauhen Hauses und Mitbegründer der Inneren Mission, nicht nur den Adventskranz erfunden, sondern letztendlich auch den Adventskalender. Er stellte auf ein Wagenrad vier große weiße Kerzen für jeden Adventssonntag und für jeden Tag dazwischen bis zum 24.12. kleine, rote Kerzen.
Was ist daraus nicht alles geworden?*
Ich wünsche dir und Ihnen von Herzen eine lichtbringende, freudvolle und besinnliche Adventszeit mit der einen oder anderen schönen Überraschung! Die Welt und wir können es brauchen.
Deine / Ihre Heike Siepmann (Diakonin im Ev. Jugendwerk Breisgau-Hochschwarzwald)
*Bei uns wird übrigens traditionell eine Schnur mit von der Patentante liebevoll gestalteten Wäscheklammern gespannt. Daran hängen dann kleine Überraschungen. Der Kalender ist für die ganze Familie und auch, als die Kinder noch klein waren, konnten sie gut darauf warten, nur alle paar Tage wieder dran zu sein. Und dann gibt es noch "Türchen", die für alle gemeinsam sind: ein Spieleabend, Besuch des Weihnachtsmarktes oder die Kinder kochen ein Überraschungsmenü.
Die Karl-Schlecht-Stiftung und die Kirchliche Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung in Baden-Württemberg (KiLAG) haben im Rahmen ihrer Jahrestagung am 29.11. den „Innovationspreis Ethische Weiterbildung“ verliehen. Die Auszeichnung für wegweisende Bildungsarbeit in den Kirchen Baden-Württembergs soll auf besondere Veranstaltungsformate hinweisen und zum Nachahmen anregen.
Der dritte Preis, dotiert mit 1.000 Euro, ging dabei an die Evangelische Erwachsenenbildung Emmendingen/Breisgau-Hochschwarzwald. In ihrer Veranstaltungsreihe „Badisch Bullerbü? – Erfahren Sie Landwirtschaft im Wandel“ können Verbraucherinnen und Verbraucher seit Oktober 2022 einmal im Monat bei Besuchen von Landwirtschaftshöfen in der Region die Arbeit und den Wandel von bäuerlichen Betrieben erleben. „Das Leben auf dem Land und vor allem das Leben als Landwirt hat sich radikal geändert. Denn der Strukturwandel in der Landwirtschaft ist massiv. Das betrifft insbesondere ländliche Regionen in Baden-Württemberg“, stellte Sebastian Friese in seiner Laudatio fest. In diesem Angebot der evangelischen Erwachsenenbildung sei „es auf hervorragende Weise gelungen, dieses schwierige Thema anzupacken und erfahrbar zu machen“.
Die Kirchliche Erwachsenenbildung in Baden-Württemberg gewährleistet ein flächendeckendes Angebot. Mit der Hilfe von 98 hauptamtlich geleiteten Einrichtungen mit ehrenamtlich geleiteten Arbeitskreisen / ehrenamtlichen Ansprechpersonen in den Kirchengemeinden der fünf beteiligten Kirchen – der Erzdiözese Freiburg, der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Evangelischen Landeskirchen in Württemberg und Baden sowie der Evangelisch-methodistischen Kirche – erreicht sie mit knapp 60.000 Veranstaltungen 1,2 Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Baden-Württemberg, auch in den kleinsten Dörfern und Gemeinden. Zu den 98 hauptamtlich geführten Einrichtungen kommen 14 Bildungshäuser, drei Familien-Feriendörfer, mehr als 800 Außenstellen und ca. 3.400 Ehrenamtliche vor Ort dazu.
Im Zuge der Preisverleihung wurde das neue Bildungsportal der KiLAG freigeschaltet. Dieses gibt einen Überblick über alle kirchlichen Bildungsangebote in Baden-Württemberg.
Adventsgottesdienst mit musikalischer Gestaltung durch Kinder des Bezirkskinderchores Müllheim-Badenweiler und der René-Schickele-Schule Badenweiler unter der Leitung von Beata Veres-Nonnenmacher