Warte ...

Villicht hän sie friener druf gwartet, dass sie endlich volljährig werde, oder uf die erschti eigeni Wohnig. Villicht hän sie druf gwartet, bis s’erscht Chind do gsin isch un spöter do druf, dass d’ Chinder gross werde und irgend wenn uf de eigeni Ruhestand und denn do druf, as sie wieder gsund werde. Un was chunnt denn no? Mängi hän mer scho verzellt, as sie uf de Tod warte, wil sie d’ Schmerze nümmi ushalte, oder d’ Einsamkeit.

In eme Vers us de Bible goht’s um so öbbis: »Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen (Psalm 130,6).« Do goht’s um e Nachtwache. Säll chönnt im Summer no öbbis Schöns si, aber nit, wen mer ellei isch und d’ Chälti eim d’ Bei uffestigt, wenn mer Angst het vor de Gräuscher, wo me nit chennt. Wer so ellei isch un nit weiss, was chunnt, für dä werde d’ Stunde lang un länger.

D’ Läbenschunscht b’stoht wohl do drin, dass mer s’ Warte chönne aneh un derbi nit vergesse, z’ läbe. So Mänge het mit e paar Ziel gwartet, bis er im Ruhestand isch un plötzlich het de Tod uff en gwartet, viel z’ frieh.

Am End isch’s guet, wenn unse Warte e Ziel het, wenn eine s’ Warte mit is teilt un derbi e offenes Ohr het für is. Eine, wo merkt, was es Warte mit is macht, grad, wenn’s umesuscht gsin isch. Glaubet mer, mit Gott cha me au die Zite teile. Mit ihm chönne mir derbi strite und über alles schwätze, was is schwer fallt im Läbe.

S’ chönnt denn sogar eso si, dass mir irgend wenn s’ Gliich erläbe, wie de, wo dä Psalm bätet het: »Denn bei dem Herrn ist die Gnade und viel Erlösung bei ihm.«

Säll wünscht Euch de Hellmuth Wolff vo Hinterzarte

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