Gottes Schöpfungskraft

Mein Arbeitsweg – von Freiburg nach Bad Krozingen – führt an den Reben vorbei.

Neben den vielen Resten der Ernte, sticht besonders das prächtige Farbenspiel ins Auge, welches durch die bunten Blätter der Reben und Bäume geboten wird. Ein kleiner Blick entlang der Straße genügt bereits und es lässt sich ein farbenfrohes Leuchten erkennen – der Herbst zeigt sein Lächeln in all seiner Pracht.

Gottes Schöpfung hält mit dem Herbst nicht nur genügend Nahrung für den Menschen bereit, sondern bietet auch malerische Landschaften und atemberaubende Schönheit.

Dabei gestaltet sich mein Weg immer wieder etwas anders, bietet diese Jahreszeit doch sehr viel Abwechslung. Egal, ob die Sonnenstrahlen durch die Wolken brechen und sanft das Gesicht kitzeln, ob der prustende Wind für innerliche Aufregung sorgt oder ob der Nebel, welcher sich manchmal wie Magie über die Landschaft legt, zum Träumen einlädt:

Der Herbst, mit allen seinen Facetten, ist ein bewundernswerter Teil der Schöpfung Gottes.

Neulich – zwischen Schallstadt und Norsingen – kam mir ein Psalmwort in den Sinn, welches ich kurz zuvor zufällig gelesen hatte (Psalm 139, 13-14): „Du bist es ja auch, der meinen Körper und meine Seele erschaffen hat, kunstvoll hast du mich gebildet im Leib meiner Mutter. Ich danke dir dafür, dass ich so wunderbar erschaffen bin, es erfüllt mich mit Ehrfurcht. Ja, das habe ich erkannt: Deine Werke sind wunderbar!“

Mindestens ebenso wunderbar und beeindruckend wie der Herbst, offenbart sich Gottes Schöpfung also im Menschen – wir sind mittendrin und ebenfalls ein wertvoller Teil davon.

Sich selbst als kunstvoll gestaltet und als wunderbar erschaffen betrachten, das mag jedoch manchmal eine große Herausforderung sein. Nicht selten gehen wir mit uns äußerst streng um und es fällt nicht immer leicht, sich selbst mit seinen „wunderbaren“ Seiten zu sehen. Doch auch wir gehören zur Schöpfung Gottes und sind somit – ebenso wie der Herbst – ein Kunstwerk seiner bunten Kreativität und Ausdruck seiner Liebe. Vielleicht hilft es an manchen Stellen im Leben, den Inhalt dieses Psalms als eine Orientierung für den Umgang mit sich selbst zu nehmen. 

Gelegentlich kommt mir bei meinem Arbeitsweg wieder dieser Psalm in den Sinn, der mich dazu ermutigt, auch mich selbst als ein wunderbares Werk Gottes zu sehen. Und auch wenn das nicht immer gelingt, zaubert mir der Gedanke an diese Verse zumindest ein Lächeln auf die Lippen und erinnert mich daran: Gottes Liebe ist unerschöpflich.

Mit segensreichen Wünschen grüßt Sie herzlich
Tarik Bechtold
Gemeindepraktikant in Bad Krozingen

zurück

Neuen Kommentar schreiben

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.
Reben, blauer Himmel