Alles andere als "EGAL"?

Veranstaltungsreihe zur gesellschaftlichen Bedeutung des Religionsunterrichts

BREISACH Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der evangelischen und katholischen Kirchen in Baden-Württemberg (www.egal.ekiba.de) haben die beiden Schuldekane Dirk Boch (ev.) und Dr. Joachim Kittel (kath.) den Landtagsabgeordneten und Staatssekretär Dr. Patrick Rapp (CDU) für den 20. November an die Hugo-Höfler-Realschule Breisach eingeladen. Am 13. Oktober waren bereits die Abgeordneten Daniela Evers (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Gabi Rolland (SPD), Nadyne Saint-Cast (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Alexander Schoch (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu besuchen im Religionsunterricht an Schulen ihrer Wahlkreise gewesen.

Der Vormittag würde von Religionslehrer Benjamin Possinger gemeinsam mit dem Schulleitungsteam und der Fachschaft Religion vorbereitet.

In seiner Begrüßung dankte Schulleiter Dr. Wolk für die gute Zusammenarbeit. Er betonte die Bedeutung des Religionsunterrichtes für die Hugo-Höfler-Realschule – gerade auch im Kontext einer sich zunehmend säkularisierenden Gesellschaft. Im Religionsunterricht gebe es Raum für Sinnfragen und die Sensibilisierung für ethische und lebensbedeutsame Fragen der Schüler:innen. Durch das Ersatzfach Ethik trage der Staat der heterogenen Schüler:innenschaft angemessen Rechnung.

Beeindruckend zeigte Benjamin Possinger, wie sich diese Grundhaltung in der Schule ausdrückt: ökumenische Fachschaft, Friedensgebete, Schulgottesdienste, Tage im Kloster, Pilgerwege, Kirchenraumpädagogik, Schulseelsorge und vieles mehr.

Im Gespräch mit Schüler:innen wurde die Bedeutung des Religionsunterrichtes dann konkret . als Entscheidungshilfe z.B. bei Fragen nach Organspende, aber auch bei der Reflexion eigener Glaubenserfahrungen und der Befähigung zum Dialog über eigene Überzeugungen. MdL Rapp nahm diese Gedanken auf und betonte den Religionsunterricht als Hilfe zur Persönlichkeitsbildung und zur Werteorientierung. Ziel müsse es sein, in unserer Gesellschaft wieder das Verbindende, die alles zusammenhaltende „Klammer“ zu betonen – gerade angesichts zunehmender Polarisierungen und Abgrenzungen. Christliche Freiheit führe zur Verantwortung füreinander, zum Eintreten gegen Hass und Antisemitismus und zum Engagement für Gemeinschaft und Zusammenhalt.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass auch weiterhin eine enge Kooperation der christlichen Kirchen im Religionsunterricht sowie mit dem Fach Ethik notwendig ist.

Besonders eindrücklich war die anschließende Mitschau von Unterrichtssequenzen in drei Klassen – gerade weil, so Rapp, seine Teilnahme am Religionsunterricht „schon ein paar Monde“ her sei. Im evangelischen, katholischen und konfessionell-kooperativen Religionsunterricht ging es um Mutter Theresa und die Entscheidung für Nächstenliebe, das Verhältnis von Islam und Christentum sowie um das Gebet. Dabei wurde deutlich, wie lebendig und lebensnah Religionsunterricht erteilt wird und wie bedeutsam die Persönlichkeit der Lehrkräfte in diesem Geschehen ist.

Die abschließende Gesprächsrunde mit Schulleitung und den beteiligten Lehrkräften bot dann Gelegenheit, Fragen zu Bildungsplan, islamischem Religionsunterricht und Schulorganisation anzusprechen. MdL Rapp betonte die breite politische Unterstützung im Landtag für den Religionsunterricht – er sehen keine bedeutende politische Kraft, die diesen infrage stelle.

Schuldekan Boch und Rektor Dr. Wolk dankten abschließend allen Beteiligten für die stets gute Zusammenarbeit, ihr Engagement und den am Ende über dreistündigen, intensiven Austausch.

Gespräch mit Schüler:innen
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