Ein Hauch Kamerun im Schwarzwald – Ein besonderer Besuch im Landratsamt
Heute wurde das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald in Freiburg zum Schauplatz eines ganz besonderen Austauschs: Wir waren zu Gast bei Dr. Martin Barth, dem Ersten Landesbeamten, und hatten die Ehre, unsere Partner*innen aus Kamerun willkommen zu heißen – eine Delegation aus Lehrer*innen, Pfarrer*innen und einem Dekan, die nicht nur mit spannenden Geschichten, sondern auch mit farbenfroher, traditioneller Kleidung beeindruckten.
Dr. Barth nahm sich Zeit, uns mit auf eine kleine Reise durch die Aufgabenwelt des Landratsamts zu nehmen. Von Verwaltung über Regionalentwicklung bis hin zu den kulinarischen und kulturellen Highlights unserer Region – Schwarzwald, Wein, Lebensfreude und die berühmte badische Mentalität – war alles dabei. Ein echtes Heimspiel für alle, die den Süden Deutschlands lieben!
Doch es wurde auch ernst: Themen wie der Klimawandel, die (In)stabilität unserer Demokratie in Deutschland, die Herausforderungen der Generation Z und der Wandel der Arbeitswelt – Stichwort "Homeoffice" und "Work-Life-Balance" – standen ebenso auf der Agenda. Es wurde deutlich: Auch Verwaltungen müssen heute flexibel, modern und zukunftsorientiert denken.
Ein besonders nachdenklicher Moment entstand, als der Dekan der kamerunischen Delegation eine eindrucksvolle Frage stellte: „Wie ist es möglich, dass Deutschland so stark und wohlhabend ist?“ – Eine Frage, die nicht nur Bewunderung ausdrückte, sondern auch zum Nachdenken anregte. Im gleichen Atemzug wurde das Thema "Korruption" angesprochen – ein Problem, das in vielen Ländern, auch in Kamerun, tief verwurzelt ist und Fortschritt oft behindert. Der offene Austausch darüber zeigte, wie wichtig Transparenz, Vertrauen und gute Regierungsführung für eine nachhaltige Entwicklung sind - und wie wertvoll unsere Demokratie ist - für alle Lebensbereiche.
Besonders bewegend war der Bericht unserer Gäste aus Kamerun. Seit rund acht Jahren herrscht dort ein Bürgerkrieg, begleitet von einer massiven Flüchtlingskrise. Der Dekan der Delegation stellte eine eindringliche Frage: „Wohin können wir gehen, wenn es bei uns nicht mehr geht?“ – Eine Frage, die nachhallt und zeigt, wie dringend internationale Solidarität und Unterstützung gebraucht werden.
Ein kulturelles Highlight rundete den Besuch ab: Die Colanuss – eine kleine, unscheinbare Frucht mit großer Wirkung. Weiß-lila, knoblauchähnlich in der Optik, bitter im Geschmack, aber mit süßlichem Nachklang. In Kamerun wird sie gerne bei Gesprächen gereicht – als Zeichen der Gemeinschaft und des Austauschs. Heute durften auch wir kosten – ein symbolischer Akt der Verbundenheit.
Und als wäre das nicht schon bewegend genug gewesen, überraschten uns unsere kamerunischen Gäste zwischendrin noch mit einem musikalischen Geschenk: Gemeinsam stimmten sie einen Kanon an – harmonisch, kraftvoll und voller Herzlichkeit. Ein Moment, der unter die Haut ging und uns allen ein Lächeln bescherte.
Wir danken Herrn Dr. Barth und unseren Gästen ganz herzlich für diesen bereichernden Vormittag voller Perspektiven, Geschichten und Geschmackserlebnissen. Der Austausch war nicht nur informativ, sondern auch inspirierend – und hat uns einmal mehr gezeigt, wie wertvoll internationale Partnerschaften sind.




