Ev. Kirchentag Nürnberg 2023 - Rückblick von Gianna Baier und Oliver Münch

Vom 07. - 11. Juni fand der Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg statt. Zehntausende Menschen haben in diesen Tagen miteinander gebetet, gefeiert und diskutiert. Mit dem Bibelvers „Jetzt ist die Zeit“ wählte das Präsidium ein klares Aufbruchsignal zur Abkehr von zukunftsgefährdeten Lebensweisen und Verhaltensweisen. 
Mit dabei waren auch Diakonin Gianna Baier (Diakonin in Teilzeit für die Konfiarbeit im Transformationsprozess im MGL3) und Diakon Oliver Münch (Breisach). Sie blicken auf die ereignisreichen Tage in Nürnberg zurück. 


Für mich, Oli Münch, ging es mit einer Gruppe von acht jungen Erwachsenen am Mittwoch nach Nürnberg los. Wir erlebten den Eröffnungsgottesdienst auf dem Hauptmarkt und genossen anschließend das Schlendern durch die Altstadt - an vielen Ständen und Bühnen trag ich dabei viele tolle Menschen. 

Mit dem Zug von Freiburg und in Begleitung meiner 10-jährigen Stieftochter bin ich, Gianna Baier, am Donnerstag angereist. Angekommen am Hauptbahnhof Nürnberg tauchte ich direkt in die Kirchentagswelt ein: Überall strahlten die türkis-gelben Plakate des Kirchentages, Wegweiser*innen, deren Tagesaufgabe das Halten der überdimensionierten Schilder ist, Kirchentags-Schals am Hals der Menschen. so weit das Auge reichte. 
Mit einem guten Gepäckaufbewahrungs-System konnte unser Tag dann stressfrei starten, um kurze Zeit später - von einem Unwetter und strömender Regen nach der ersten Runde Bubble Soccer im Zentrum Spiel - zwangspausiert zu werden.Die Unmengen Liter Wasser hielten uns jedoch nicht ab, das Zentrum Digitales in Fürth zu besuchen. Leider lag dieses sehr weit vom eigentlichen Kirchentagsgeschehen. Hier tummelte sich das Who-is-Who der Digitalen Szene, von @therasaliebt bis @ewiglichkind und natürlich das Netzwerk @Yeet und @ruach.jetzt.

Für Oli und seine Gruppe ging es am Abend dann noch ein Mal ins Zentrum Jugend, wo am Morgen schon kräftig Intercross (eine Variante des Lacrosse-Spiels) gespielt wurde. Am Abend fand dann das Konzert mit den O’Bros statt. Eine spannende Erfahrung, konnten wir uns im Anschluss doch mit den inhaltlich für uns teilweise fremden Texten ausgiebig austauschen. 

Der Freitag begann mit einer Bibelarbeit von Sommers Weltliteratur und so wurde die Joseph-Geschichte mit Playmobilfiguren lebendig. Weiter ging es auf Messegelände, dass uns an den kommenden Tagen mit schier unendlichen Möglichkeiten zum Mitmachen, Mitraten, Anmalen und Basteln einlud. Oder eben zum Staunen und Anschauen. Auch abendliche Worship-Stunden mit "Historymaker" oder das Konzert mit "Good Weather Forecast" waren besondere Highlights. Am Samstag durften wir dann noch einen abwechslungsreichen Nachmittag im Zentrum Familie & Kinder erleben - mit Musik, Lego, Seifenblasen, Parcour und Eis. Die Kleinen kommen auf dem Kirchentag in Nürnberg wirklich nicht zu kurz. 

Für Oli ging es am Samstag hoch auf das Nürnberger Schloss, von dem man einen herrlichen Blick über Nürnberg genießen kann. Anschließend ging es nach Fürth, wo wir bei einer Podcastaufnahme mit Eric Flügge und Theresa Brückner dabei sein konnten. Am späteren Nachmittag gab es ein Wiedersehen mit Björn Amadeus, der vor einigen Wochen ein Konzert in Breisach gespielt hatte. Auch am Samstagabend öffnete der Himmel noch mal seine Schleusen und so wurde kurzerhand barfuß im Regen getanzt.

Nachdenklich hat uns gestimmt, dass beim allgemeinen Aufbau und Line-Up des Kirchentages wohl ebenfalls der Kürzungsprozess angekommen zu sein scheint, der auch uns als Landeskirche betrifft. Große Bands wie Culcha Candela suchte man dieses Jahr vergeblich. Was man jedoch nicht suchen musste: Die Gemeinschaft! Überwältigende Mengen an Menschen kamen hier zusammen und feierten, sangen, beteten gemeinsam. 

Gianna Baier
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