Der Himmel ist hier. Und Jetzt

„Nehmt meinen Geist – einen besseren Plan habe ich nicht. Nehmt meinen Geist: Schaut euch durch ihn ins Gesicht! Geistvoll, sinnvoll, mehr als mundvoll, geistlich, sinnlich und lebendig.“
(Elke Piechatzek)


In dieser Woche gedenkt die Christenheit Jesu Himmelfahrt. Himmelfahrt ist der Feiertag im absoluten Übergang. Karfreitag, Ostern ist rum. Jesus ist tot und auferstanden.
Er ist schon nicht mehr von dieser Welt und ist doch trotzdem wieder da. Anders. Die Jünger und Anhängerinnen spüren: Der Auferstandene ist zu ihnen zurückgekommen und feiert mit ihnen das Leben.
Ein Wechselbad der Gefühle liegt hinter ihnen.
Trauer und Enttäuschung über alles, was mit Jesus in Jerusalem passiert ist. Hoffnung und Osterfreude über das Unfassbare: Gottes Heil und Jesu Nähe für ihr Leben nach seinem Tod.

Für sie könnte es nun immer so bleiben.
Doch Jesus nimmt noch einmal Abschied.
In der Himmelfahrtserzählung der biblischen Überlieferung geht er mit seinen Anhängerinnen und Anhängern auf einen Berg, segnet die Menschen und verschwindet dann in einer Wolke in den Himmel...
Vorher verspricht er ihnen, dass sie nicht alleine bleiben, sondern einer nach ihm kommen werde. Der Tröster. Er kündigt quasi das Pfingstgeschehen an und verspricht den Seinen ihre Zukunft in seiner Gemeinschaft.

Und erneut finden sie sich im Übergang wieder, im Zwischenraum.

„Nehmt meinen Geist. Einen besseren Plan habe ich nicht.“

Ich mag diesen Feiertag.
Zusammen mit Pfingsten ist er so etwas wie das Erwachsenwerden der christlichen Gemeinde. Vielleicht so etwas wie die Konfirmation aller.
Gott traut uns allen so viel zu. Jesus lässt die Menschen selbständig werden.

Von nun an sind wir gefragt, den Himmel auf der Erde anbrechen zu lassen.
Nicht aus eigener Kraft und nicht alleine – der Geist, der Tröster, die Ruach Gottes, die von jeher schon Schöpfungsatem in der Welt war, soll neu die Menschen ergreifen.
Das ist versprochen. Darauf gehen wir zu.
Inmitten der Zwischenräume Gottes in unserer Welt.
Um den Himmel zu erden, jetzt in diesem Moment.
Mich im weiten Himmel zu verlieren und mich zu entdecken in Gottes Gegenwart.
Gott ist da. Der Himmel ist hier. Und jetzt.


Pfarrerin Ulrike Bruinings 

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