Disziplin: Fasten
Es ist Mittwochmorgen und der Beginn der fünften Fastenwoche. Auch ich habe mir vorgenommen zu verzichten: Auf Gummibärchen, Schokolade und Knabbersachen. Und was merke ich mal wieder in der Fastenzeit? Verzicht ist eine harte Disziplin! Auch Jesus hat gefastet. In der Wüste fastete er 40 Tage und 40 Nächte. Für Jesus war es sicherlich kein Spaziergang. Am Ende hatte er Hunger, unglaublichen Hunger. Aber warum? Warum fasten wir und warum hat Jesus gefastet? Ein Blick in die Bibel zeigt uns, dass Fasten mit dem Gebet in Verbindung gebracht wird. Wo gefastet wird, da wird auch gebetet. Mit Gott kommuniziert. Freude geteilt, Zweifel ausgesprochen, Sorgen gebracht; kurz gesagt: einfach die Herzensangelegenheiten an Gott weitergegeben.
Zurück zu Jesus. Wir lesen am Ende seiner Wüstenzeit von seiner Begegnung mit dem Teufel, der ihn dreimal versuchte. Doch Jesus blieb standhaft. Er widerstand bei jeder einzelnen Versuchung. Wie konnte er das tun? Ich denke, er zog seine Standhaftigkeit und Klarheit aus dem Gebet - aus der Beziehung zu Gott. Auch wenn er Hunger hatte, wurde eine andere Ebene von Hunger gestillt. Er wurde gestärkt für das, was auf ihn zukam. Für mich wird in dieser Geschichte deutlich, dass es kein Fasten ohne Gebet gibt – ohne den Kontakt zu Gott. Denn dann kann auch ich in dieser Zeit gestärkt werden – für meinen Alltag, aber auch für Zeiten, in denen es mal stürmisch wird.
Und ich wünsche uns allen, dass wir diesen Verzicht in der Fastenzeit nicht nur als hart und schwer ansehen, sondern auch als Chance und als einen Gewinn, der uns im Leben bereichert.
Celina Häs, Gemeindediakonin in Umkirch und Bötzingen