Heute auf Gutes hoffen
„Ich glaube, dass Gott aus allem,
auch aus dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen,
die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.“ – D. Bonhoeffer
Das „Glaubensbekenntnis“ von D. Bonhoeffer klingt zuversichtlich und tröstlich.
Aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr fordert es mich heraus.
Kann ich das glauben: … dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will??
Kann ich das glauben – angesichts unsäglicher und unmenschlicher „Entscheidungen“ von Donald Trump?
Und wie war das vor 80 Jahren – im Dritten Reich – zur Lebenszeit von Bonhoeffer???
Bonhoeffer formuliert sein „Glaubensbekenntnis“ als unmittelbar Betroffener.
Deshalb geht es auch so weiter:
„Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage
so viel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im Voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst,
sondern auf ihn verlassen.“
Das scheint der Schlüsselsatz zu sein:
„… damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern auf Gott verlassen.
(In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.“)
Aber das „Sich auf Gott verlassen“ wäre missverstanden, wenn ich dann „getrost“ die Hände in den Schoß lege,
denn Bonhoeffer schließt mit den Worten
„… dass er [Gott] auf aufrichtige Gebete
und verantwortliche Taten wartet und antwortet.“
Christine Heimburger, Pfarrerin in Wolfenweiler
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