Ist das gerecht?
Arbeiter werden morgens um 6.00 Uhr vom Weingutbesitzer angestellt und arbeiten von früh bis spät in den Reben, auch in der Mittagshitze. Die letzten Aushilfen werden um 17.00 Uhr angestellt, die Abendkühle weht durch‘s Land.
Am Abend bekommen alle den gleichen Lohn, ein Silberstück.
Ist das gerecht?
Gegen diese Gleichbehandlung protestieren, die den ganzen Tag gearbeitet haben: Das ist ungerecht.
Jesus aber hat dieses Gleichnis erzählt und meint: Gottes freie Entscheidung ist es, mehr zu geben, als verdient wurde. So bekommt jeder Arbeiter für seine Arbeit in den Reben mit einem Silberstück so viel, dass eine Familie einen Tag davon leben kann. Wäre es weniger, reichte es nicht zum Satt-Werden.
Was für eine Gerechtigkeit ist das?
Keine Gerechtigkeit nach Verdienst. Gottes Gerechtigkeit orientiert sich am dem, was zum Leben nötig ist – jetzt und in alle Ewigkeit.
Diese Gerechtigkeit fordert mich heraus: Mir steht nicht zu, zu bemessen, was andere Menschen bei Gott verdienen. Und manchmal mindestens genau so schwer: Gott will mich beschenken – ich brauche es.
Ihr Friedrich Geyer