Die evangelische Kirche zu Feldberg

Der Turm dürfte der älteste Teil dieser Kirche sein. Sein unterstes Gemach, heute die Sakristei, diente der ersten Kirche als Chorraum. Über die Entstehungszeit dieses Teiles reichen die Schätzungen von 1000 bis 1300 nach Christi Geburt. Das Kirchenschiff wurde im ausgehenden Mittelalter abgebrochen und stattdessen wurde ein neues südlich an den quadratischen Glockenturm angebaut. Es zeigt spätgotische Architekturformen mit einem vieleckigen Chorabschluss. Die über dem Hauptportal der Westwand angebrachte Jahreszahl kann als 1420 oder 1520 gelesen werden. An der Nordwand befindet sich eine Sakramentsnische mit der Jahreszahl 1464. 1976/78 bei der großen Renovation wurden Teile von gotischen Wandmalereien freigelegt. Die hohe Kanzel wurde von Jodok Friedrich Wilhelm gebaut. Das Datum lässt sich nicht genau ermitteln. Johann Volkmar Voit aus Durlach lieferte 1836 die Orgel. Vermutlich wurde diese 1888 von der Firma Voit & Söhne, Durlach, umgebaut und 1959 durch die Firma Walcker, Ludwigsburg, und 1978 durch die Firma Vier, Oberweier, restauriert. Sie steht heute unter Denkmalschutz. Das Kreuz über dem Taufstein soll angeblich aus dem 16. Jahrhundert stammen und einst in Basel erworben worden sein. Der Wandteppich wurde von Frauen des örtlichen Frauenvereins nach einer Vorlage von Frau Annerose Frenzel aus Neuenburg in den Jahren 1982/83 geknüpft.
Heute wird die Kirche zu Gottesdiensten der Evangelischen Kirchengemeinde Feldberg und gelegentlich der Katholischen Gemeinde Müllheim genutzt. Zudem finden in dieser Kirche Konzerte und Ausstellungen statt.

Text nach Paula Hollenweger, „Feldberg“, 1967
und Johannes Helm „Kirchen und Kapellen im Markgräflerland“, 1986