Impuls zum Karfreitag

In diesen Zeiten von Corona können wir in der Kirche keine gemeinsamen Gottesdienste feiern auch nicht an den hohen Feiertagen Karfreitag und Ostern. Als Kirchengemeinde wollen wir sie aber gerne in diesen Tagen begleiten und geben Ihnen hiermit eine kleine Handreichung nach Hause. 

Aus Psalm 91

Wer im Schutz des Höchsten lebt, der findet Ruhe im Schatten des Allmächtigen. Der spricht zu dem Herrn: Du bist meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, dem ich vertraue. 

Denn er wird dich vor allen Gefahren bewahren und dich in Todesnot beschützen. Er wird dich mit seinen Flügeln bedecken, und du findest bei ihm Zuflucht. 

Seine Treue schützt dich wie ein großer Schild. 

Fürchte dich nicht vor den Angriffen in der Nacht und habe keine Angst vor den Gefahren des Tages, vor der Pest, die im Dunkeln lauert, vor der Seuche, die dich am hellen Tag trifft.

Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu beschützen, wo immer du gehst.

Gebet:

Gott, in mir ist dunkel, aber bei dir ist das Licht.
Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht.
Ich bin mutlos, aber du bringst mir Hilfe.
Ich bin unruhig, aber du schenkst mir Frieden.
In mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist Geduld.
Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich.
(Dietrich Bonhoeffer)

Gedanken zu Karfreitag

Wir haben uns daran gewöhnt, Jesus am Kreuz zu sehen. Hier und dort und immer wieder sieht man ein Kruzifix. Das gehört zu unserer christlichen Kultur, sagen wir. Und das stimmt ja auch. Aber es kann passieren, je öfters wir es sehen, desto weniger bedeutet es uns. Wir haben uns daran gewöhnt, Jesus am Kreuz zu sehen.

Aber erst wenn wir sehen, was eigentlich nicht zu sehen ist, erkennen wir richtig. Wir sehen nicht die Schmerzen, aber er hat sie ertragen. Wir sehen kein Blut, aber es ist geflossen. Wir sehen keine Verlassenheit, aber er hat in tiefer Dunkelheit nach seinem Vater geschrien. 

Man sieht nur mit dem Herzen gut, sagt der kleine Prinz. Das gilt auch an Karfreitag. Was am Kreuz wirklich geschehen ist, wenn wir nur mit dem Herzen sehen. Und nur wer sich von Herzen auf Jesus einlässt wird den finden und verstehen, was es bedeutet: Jesus starb für mich.

Aber wer das verstanden hat, was das bedeutet, der kann selbst an einem solchen Tag und selbst mit diesem Bild vor Augen von Herzen wieder froh werden. Denn Jesus hat uns frei gemacht.

Gebet:

Lieber Herr Jesus, ich danke dir für das, was du für mich getan hast. Und bitte dich: Hör nicht auf mit deinem Einsatz auch für mich. Bitte behüte mich auch heute noch, schenke mir tiefen Frieden und eine neue Freude, Geborgenheit bei dir und Hilfe in meinem Alltag und meinen Problemen. Das bitte ich dich, der du alles für mich gegeben hast und gibst. Amen

Nehmen Sie es als Zuspruch:

Gott segne dich! Er halte seine Hände schützend über dir und begleite dich. Sein Engel behüte dich auf all deinen Wegen! Amen

Pfarrer Ralf Otterbach