Verabschiedung von Pfarrer Fritz Breisacher in den Ruhestand

Nach fast 12 Jahren Dienst als Gemeindepfarrer in Ehrenkirchen-Bollschweil (und zuvor 24 Jahre in Umkirch) wird Pfarrer Fritz Breisacher am 16. Juni 2024 in den Ruhestand verabschiedet.

Im Rahmen eines festlichen Open-Air-Gottesdienstes (Beginn um 11 Uhr) wird ihm Dekan Dirk Schmid-Hornisch die Urkunde der Kirchenleitung überreichen. Der Gottesdienst wird feierlich umrahmt von einer musikalischen Combo (aus Musikern der Kirchengemeinde und einer Abordnung der Feuerwehr- und Winzerkapelle Ehrenstetten) sowie dem Kirchenchor der Gemeinde. Im Anschluss findet ein Empfang sowie ein Gemeindefest statt. Zum Gottesdienst wie auch zum Empfang und zum Gemeindefest lädt die Kirchengemeinde sehr herzlich ein.

Fritz Breisacher (66) stammt aus Bahlingen am Kaiserstuhl. Sein Lehrvikariat absolvierte er in Nassig-Sonderriet im Nordbadischen. Über Ispringen-Ersingen und Stühlingen-Wutöschingen führte ihn sein beruflicher Weg dann in den Breisgau. 1988 wurde er auf die Pfarrstelle in Umkirch gewählt. Die Kinder- und Jugendarbeit, die er dort aufbaute (Jungscharen sowie der Jugendkreis Heaventeens), war ihm ein besonderes Anliegen, ebenso die Entwicklung besonderer Gottesdienstformate wie den XXL-GottesEXTRAdienst für Ausgeschlafene, die Adventsaktionen „Krippe&Croissants“, Jungscharfreizeiten etc. Sein „Credo“: Gottesdienste in vielfältiger Gestalt sind der fröhliche, nachdenkliche, lebendige und menschenfreundliche Mittelpunkt und Herzschlag der Gemeinde. Man dürfe (Stichwort: Vergebung), könne (Stichwort: Ermutigung) und solle (Stichwort: Sendung) aufrechter und froher hinausgehen, als man gekommen sei. Dem habe die unterschiedlichste liturgische Gestaltung von Gottesdienstformaten zu dienen.

2012 wurde er zum Pfarrer von Ehrenkirchen-Bollschweil gewählt. Hier wie schon in seiner früheren Gemeinde war ihm die Ökumene ein Herzensanliegen, insbesondere durch die regelmäßige Feier von großen ökumenischen Open-Air-Gottesdiensten beispielsweise am Lorenzemärthock oder dem Kids-Cup. Im Ökumenischen Bildungswerk waren besondere Highlights die ökumenischen Wochenenden in St. Peter sowie die Rom- und Israelreise.

Ab Mitte der 90er Jahre war er Mitglied im Bezirkskirchenrat in Freiburg und seit der Errichtung unseres Kirchenbezirks 2007 bis heute Mitglied im Bezirkskirchenrat Breisgau-Hochschwarzwald. Von 1999 bis 2006 war er Dekanstellvertreter in Freiburg. Seit 2014 hatte er dieses Amt auch im hiesigen Kirchenbezirk inne. So war für ihn der Blick und die Mitverantwortung über den eigenen Kirchturm hinaus in den Bezirk und die Landeskirche eine Selbstverständlichkeit. Er war wesentlich an der digitalen Entwicklung der Pfarrbüros (Beratung und Schulungen) sowie am Entstehen der landeskirchlichen Webseite www.ekiba.de beteiligt. Er gehörte zum vierköpfigen Kernteam, das im Jahr 2020 das Projekt der mobilen Kirche Silberlilly und Ape Maria (www.silberlilly.de) entwickelte und ins Leben rief.

So war Innovation und Transformation kirchlicher Arbeit und gemeindlichen Lebens für ihn wesentlicher Teil seines ganzen beruflichen Wirkens. Angesichts der aktuellen Entwicklungen, die sich durch die Veränderungen in der Kirche, nicht zuletzt durch den Strategieprozess ekiba2032, darstellen, macht ihm die Geschwindigkeit, in der reduziert und transformiert wird, ein wenig Sorge. „Es gibt wenige Beispiele gelingender Transformation aus voller Fahrt heraus!“, meint er, verbunden mit der kritischen Rückfrage, die sich die Kirche immer stellen müsse, „wohin“ denn transformiert werden solle. Und: „Es ist ein wesentliches Merkmal christlicher Existenz, die Schwachen mitzunehmen und die Hochverbundenen nicht vor den Kopf zu stoßen!“

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