Was heißt denn jetzt zusammenstehen?
Dass wir füreinander beten? Ja.
Dass wir uns nachbarschaftlich helfen? Ja.
Und dann?
Ich denke: Dass wir, wenn wir selbst nicht in wirtschaftlicher Not sind, zu denen stehen, die jetzt in wirtschaftliche Not geraten. Die Politik allein kann das nicht stemmen.
Will heißen:
- Statt einem Tisch Gutscheine bestellen im Restaurant oder in der Pizzeria.
- Bücher in der Buchhandlung von nebenan bestellen, die ausliefern darf.
- Blumen im Blumengeschäft von nebenan bestellen, die ausliefern darf.
- Bereits gekaufte Karten für Konzerte sich nicht erstatten lassen.
- Nicht nur die Online-Nachrichten in der BZ lesen, sondern sie auch abonnieren und die Arbeitsplätze der Journalisten sichern.
- Sich die Teilnahmegebühren oder Mitgliedsbeiträge für ausgefallenen Sport, Musikunterricht etc. nicht zurückerstatten lassen und damit Vereine und kleine Studios und Schulen unterstützen.
- Vielleicht einmal auf dem Markt frisches Obst oder Gemüse kaufen und der Tafel spenden. Dann freuen sich die Marktbeschicker und die Menschen, die auf die Tafelläden angewiesen sind.
- Gutscheine als Geschenke oder für sich selbst: Kosmetik, Massagen, Fusspflege.
Ihnen fällt noch anderes ein? Dann geben Sie Bescheid. Gerne verlängern wir die Liste.
Ich grüße Sie mit einem Wort, das mich ausrichtet: „Nicht ‚Selbstentfaltung‘, sondern ‚Sorge um andere‘ ist der Kern der biblischen Lebensweisung. Selbstentfaltung durch Sorge um andere. Und nicht ‘Himmel‘, sondern ’Erde‘ ist das biblische Schlüsselwort. Und nicht ‚mein Recht der freien Meinungsäußerung‘, sondern die Rechte jedes Menschen auf Respekt und Erbarmen.“ (Huub Oosterhuis)
Eva Böhme, Pfarrerin in Sulzburg