Wegweisende Änderungen vorgestellt

Evangelische Kirche im Kirchenbezirk Breisgau-Hochschwarzwald will verantwortungsvoll mit den eigenen Ressourcen umgehen

Bad Krozingen / Wolfenweiler. Am 21.04.23 tagte die Bezirkssynode des Kirchenbezirks Breisgau-Hochschwarzwald in Wolfenweiler. Schwerpunkt der Sitzung des Kirchenparlaments in der Region war die Vorstellung der geplanten Einsparungen bei Personal und Gebäuden durch die Mitglieder des Bezirkskirchenrates. Das Leitungsgremium des Kirchenbezirks wird im Dezember eine finale Entscheidung treffen. Bis dahin werden in den bereits feststehenden Kooperationsräumen weitere Schritte zur Zusammenarbeit geplant und umgesetzt sowie Rückmeldungen zu dem Gesamtplan eingeholt.

„Als Kirche müssen wir auf den Fachkräftemangel sowie die zurückgehenden Kirchensteuereinnahmen reagieren“, erklärte Pfarrer Philipp van Oorschot im Vorfeld zur Synode. „Uns ist es ein großes Anliegen, rechtzeitig Entscheidungen zu treffen, die es ermöglichen, noch in 10 Jahren für Menschen in Sorgen und Nöten da zu sein und von Gottes guter Botschaft zu erzählen.“ Bis 2036 müssen im Kirchenbezirk Breisgau-Hochschwarzwald 9 Planstellen eingespart werden. Zudem werden die kirchlichen Gebäude durch eine Gebäudeampel klassifiziert - nicht alle Gebäude werden zukünftig durch die Landeskirche in Baden finanziell unterstützt: Von den 68 Gebäuden im Kirchenbezirk werden 20 keine weitere Förderung mehr erhalten (rot) und für 12 Gebäude sind die Unterstützungsmöglichkeiten begrenzt (gelb). 36 Gebäude können aus landeskirchlichen oder sonstigen Mitteln erhalten werden (grün bzw. hellgrün).  Dem Bezirkskirchenrat war es ein wichtiges Anliegen, den Prozess partizipativ zu gestalten. In den vergangenen Monaten wurden daher in den eingerichteten Regio-Prozess-Teams Lösungsideen für die sechs Kooperationsräume des Kirchenbezirks entwickelt. „Wir können es uns nicht mehr leisten, dass jede Gemeinde für sich alleine plant,“ so Wolfgang Schmidt. Er ist einer der Ehrenamtlichen, die mehrheitlich im Entscheidungsgremium vertreten sind. „In den letzten Monaten haben wir bereits eingeübt, wie es zukünftig sein wird: Wir müssen über den Kirchturm hinaus in Kooperationen denken.“

Philipp van Oorschot und Wolfgang Schmidt blickten bei der Sitzung der Synode gemeinsam mit Cornelia Biedermann sowie Uwe Kasten auf die bisherigen Wegpunkte im Prozess ekiba32 zurück. Sie sprachen vor den Synodalen von den großen Herausforderungen und auch der Zumutung, die der Prozess mit sich bringe. Umso erfreuter seien die Mitglieder des Bezirkskirchenrates, dass die Vorschläge aus den Kooperationsräumen nahezu eins zu eins berücksichtigt werden können. Zudem konnten im Laufe des Prozesses drei Jokergebäude identifiziert werden, die zusätzlich im Kirchenbezirk erhalten werden können. Dies sind die Kirche in der March als besonderer Kirchenraum im Osten des Kaiserstuhls, das Gemeindehaus in Wolfenweiler als zentralem Ort im Kirchenbezirk und St.Cyriak in Sulzburg als älteste noch erhaltene Kirche auf dem Gebiet der Badischen Landeskirche.
In der sich anschließendes Aussprache im Plenum gab es Lob für den Bezirkskirchenrat: „Sie haben versucht, aus den schwierigen Anforderungen, das Beste rauszuholen“, formulierte es eine Synodale. Angesprochen wurde darüber hinaus, dass die Zukunft der gelben Gebäude zum jetzigen Zeitpunkt noch gänzlich ungewiss sei. Zudem entbinde ein grünes Gebäude die Gemeinden nicht davon, Substanzerhaltungsrücklagen zu bilden und ehrlich zu überprüfen, ob die bestehenden Gebäude klimaneutral erhalten werden können. Dekanstellvertreter Fritz Breisacher wies darauf hin, dass weniger als ein Drittel der Gemeinden ihre Haushalte ohne Rücklagen decken könne - schon jetzt lebe eine große Mehrheit der Gemeinden also von ihren Rücklagen.

In den nächsten Monaten wird der Vorschlag des Bezirkskirchenrates nun in zwei Anhörungsphasen überprüft. Dazu finden in den Gemeinden und Kooperationsräumen beispielsweise Gemeindeversammlungen statt. Gebildet werden außerdem Regio-Steuer-Teams, die die inhaltliche Arbeit in den bestehenden Kooperationsräumen weitere voran treiben sollen.


Über die geplanten Änderungen im Kirchenbezirk berichtete die Badische Zeitung. 


Die vorläufigen Planungen des Bezirskirchenrates sind in dem beigefügten PDF-Dokument einsehbar. Eine finale Entscheidung wird im Dezember getroffen.

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